Die Geschichte von Somsdorf - Teil 1
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Dies soll keine ausführliche Chronik werden. Hier soll nur in Stichpunkten wiedergegeben werden, was mir über unser Dorf bekannt ist. Zunächst einige Worte zur Frühgeschichte des Dorfes. Die Gründung Somsdorfs ist leider noch immer in Dunkel gehüllt, dürfte aber ins 12.Jahrhundert fallen. Um diese Zeit müssen sich hier deutsche Ansiedler niedergelassen haben, denn noch heute stehen ja die meisten Bauernhäuser mit dem Giebel zur Straße. Auch die Felder ziehen sich nach alter deutscher Sitte, in langen schmalen Streifen (Hufen) hinter den Gehöften bis zum Wald. Der Ortsform nach ist Somsdorf ein Reihendorf mit Waldhufenflur. Das soll zur Einführung genügen, lesen Sie nun einige Daten der Ortsgeschichte:
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1238
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Wahrscheinliches Baujahr der Kirche laut Grundstein (noch heute in der Kirche zu sehen). |
1346
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Somsdorf wird in der Meissner Bistumsmatrikel genannt. Es gehörte zum Sedes (Gerichtsbezirk, Sitz) Dippoldiswalde. Den Ortsnamen schrieb man damals Sommersdorff.
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1349
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Markgraf Friedrich der Ältere belehnt Bertram von Zorchow mit einem Teil von Somsdorf (Summensdorf).
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1370
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Ein Franz Sumpstorf zinst von einem Acker bei Räcknitz, dem heiligen Kreuz zu Dresden.
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1378
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Summanstorf gehört zum castrum (Schloss) Dresden und zinst dem Markgrafen.
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1420
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Die von Theler werden mit einem Teil von Somsdorf (Sumerstorff) belehnt.
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1432
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Michel Hopphe kauft das Vorwerk Somstorff mit dem Gesesse, mit dem Ackerwerke, mit dem grossin boymgarten (großen Baumgarten) und mit ettlichen gehulcze und wesin (Gehölzen und
Wiesen). Vor ihm besaß es Ludwig von Landeck. Hopphe bestädigt Landecks Gemahlin Elisabeth ihr Leibgedinge.
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1437
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Friedrich der Sanftmütige kauft Somsdorf für 500 Gulden und lässt es durch Friedrich von Lichtenwalde verwalten.
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1445
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gehört das Vorwerk Somstorff zum Schloss Tharandt. Es scheint aber nicht viel Wert gewesen zu sein, denn der Chronist von damals schreibt:Darzu gehoren 4 landis geringen
ackers, davon kann myn Herre keinen nucz (Nutzen) gehaben. Wann was doruss komet, das vertut sich widder mit gesinde, pferde und anderen geschirre, das man dorzcu habin muss.
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1448
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Ein Lichtenwalde besitzt einen Teil des Dorfes.
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1451
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Sonntag Lätare. Friedrich der Sanftmütige verleiht das Vorwerk zu Somstorff an die Witwe des Hans v. Gohlis.
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1453
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Friedrich von Lichtenwalde kauft das Vorwerk zu Somsdorf. (Das Vorwerk war wahrscheinlich das jetzige Erbgericht.)
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1471
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Der Pfarrer zu Somsdorf hat Streit mit Hans Bheme, einem Manne des Hans Lichtenwald, Besitzer von Somsdorf. Der Vogt von Tharandt soll Hans Bheme hängen. In diesem Bericht wird der Gasthof (Kretzscher) zum ersten Mal erwähnt.
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1482
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Hans Lichtenwald erhält sein frei Lehngut (Vorwerk) als rechtes ewiges Erbgut
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1495
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Die Kirche zu Somsdorf muss 6 Mark Silber Bischofszins zahlen.
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1506
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Auf Befehl der Herzogin Witwe Zdena (Sidonie) wird das Vorwerk Somsdorf für 350 rhein. Gulden zum Schloss Tharandt gekauft.
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1513
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Eine Glocke von Somsdorf kommt nach Kesselsdorf.
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1539
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Einführung der Reformation auch in Somsdorf. Zum Kirchspiel gehören die Dörfer Somsdorf, Eckersdorf, Hainsberg und Lübau. Die Ortsnamen wurden damals wie folgt geschrieben:
Sumsdorff, Eckersdorff, Halbsbergk, die Löbe. Der Pfarrer ist entsetzt (abgesetzt) berichten die Visitatoren. Es gibt auch erste Nachrichten vom Vorhandensein einer Schule (Custodia).
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1550
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zählt der Ort 24 Bauerngüter, darunter 1 Erbgericht, 1 Mühle und 8 Gartennahrungen sowie 22 Hufen Land, worüber dem Amte (Grillenburg) die Gerichtsbarkeit, Lehn und Zinsen zustanden. Die Gemeinde hatte einen eigenen Dingstuhl und gab an Gerichtstagen dem Amtsverweser eine freie Meile Zeit und Futter. Der Erbrichter erhielt für seine Dienstleistungen 4 klaftrige Bäume vom Amt. Die Somsdorfer leisteten nach einem alten Erbregister nur Baufuhren und bei Bauten des Amtes wenn erforderlich Handdienste, wofür sie wie das Hofgesinde Essen und Trinken erhielten. Bei der hohen Wildjagt hatten sie Dienste zu leisten.
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